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Alternative zum Altersheim? Tiny House für Pflegebedürftige ab jetzt in Sinsheim

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SWR: 2.10.2025, 15:48 Uhr


In Sinsheim steht jetzt das erste barrierefreie Tiny House für Senioren. Die mobile Pflegeeinrichtung soll älteren Menschen Selbstbestimmung zurückgeben und Geld sparen.


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Foto und Video: SWR


Der graue Container steht direkt vor der Sinsheimer Stadthalle. Es ist das neue Tiny House für Pflegebedürftige. Neugierig nähern sich Passanten der Rampe, die in den Container führt. Manche gehen hinein und entdecken ein voll eingerichtetes, kleines Wohnhäuschen. Auf 17 Quadratmetern gibt es alles, was man zum Leben braucht: Küchenzeile, Bad mit Dusche, Waschmaschine, Schreibtisch und ein Pflegebett.


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Von außen klein, von innen sieht es dagegen recht großzügig aus Foto: SWR


Minihaus im Garten - das Tiny House als Alternative zum Altersheim

Das "TinyCareHome" ist ein Minihaus, das eine echte Alternative zum Pflegeheim sein kann. Die Vision der Entwickler: ein kleines, mobiles Pflegeheim, in dem man beispielsweise seine pflegebedürftigen Eltern bei sich im Garten wohnen lassen kann, wenn sie nicht mehr ganz alleine wohnen wollen, aber zu fit fürs Altersheim sind. Diese Alternative zum teuren Pflegeheim wäre persönlicher und billiger.


"Wir haben überlegt, wie wir es schaffen, pflegebedürftige Menschen und ihre pflegenden Angehörigen besser zusammenzubringen",

Florian Burg vom Bosch Digital Innovation Lab


Florian Burg vom Bosch Digital Innovation Lab der Robert-Bosch-Stiftung aus Stuttgart hat das Haus zusammen mit dem Steinbeis-Institut aus Tübingen entwickelt. Sein Ziel: Das Tiny-House serienreif machen und als Mietmodell zu etablieren - für idealerweise unter 1.000 Euro im Monat.


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Ein Pflegebett gehört fest zur Inneneinrichtung Foto: SWR


Tiny House sieht von außen klein aus - von innen ist es schöner als ein Pflegeheim

Von außen habe es schon eng ausgesehen, sagt Thomas Nowak, der sich das Haus anschaut: "Aber jetzt, wo man es von innen sieht: nicht schlecht." Er habe auch genug Wendekreis für seinen Rollstuhl. Während die eine oder andere Seniorin das Haus dann doch zu klein findet, wird Birgit Fellmann etwas wehmütig, als sie daran denkt, dass das Haus auch ihrem verstorbenen Eltern hätte gefallen können. "Man ist bei den Angehörigen", sagt sie, "das ist viel schöner als im Pflegeheim."

Um Kinderkrankheiten zu beseitigen, geht der Prototyp jetzt von Sinsheim aus auf Tour. Sechs Monate lang präsentiert sich das Tiny House in deutschen Städten. Die Premiere in Sinsheim geht auf die Initiative von Eva-Maria Auwärter zurück, der Seniorenbeauftragten in Sinsheim. In Sinsheim wird 2027 jeder vierte Mensch über 65 Jahre alt sein, sagt sie. "Meiner Meinung nach gibt es aktuell keine Alternativen, die so schnell zu bewerkstelligen sind."

Noch steht die Zukunft des TinyCareHomes in den Sternen. Bis die baurechtliche Situation, Finanzierung und Zulassung geklärt sind, könnten noch einige Jahre vergehen.

 
 
 

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